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Unterschätzte Gefahr bei Diabetes mellitus: Unterzuckerungen durch Verdauungsenzymmangel

Eschborn (ots) –

Die ein- bis zweimal täglich auftretenden Unterzuckerungen (Hypoglykämie) sind eine der häufigsten und folgenreichsten Risiken bei Menschen mit Diabetes mellitus [1]. Selten bedacht wird der Verdauungsenzymmangel der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreasinsuffizienz, EPI) als einer ihrer Auslöser. Wird die Nahrung bei einer EPI nicht vollständig aufgespalten, kommt es nicht nur zu Durchfällen und Blähungen, auch die Diabetes-Behandlung wird gestört. Da durch den Mangel des Kohlenhydrat-spaltenden Enzyms Amylase weniger Zucker freigesetzt wird als berechnet, werden blutzuckersenkende Medikamente wie Insulin quasi überdosiert. Um die Verdauung zu normalisieren und so den Blutzuckerabfall zu verhindern, empfehlen Experten bei EPI daher die Einnahme von Verdauungsenzymen zu allen Mahlzeiten [2]. Säurestabile Rizoenzyme wie im Arzneimittel NORTASE®* wirken im Magen und Dünndarm und sind so auch bestens für die speziellen sauren Bedingungen im Magen-Darm-Trakt bei Diabetes geeignet.

Das steckt hinter den Unterzuckerungen

Ein Großteil der Verdauungsenzyme wird, wie die blutzuckerregulierenden Hormone Insulin und Glukagon, durch die Bauchspeicheldrüse gebildet. Bei einer Schädigung des Organs sind oft beide Prozesse gleichzeitig gestört. Als Coerkrankung tritt die EPI bei 51 % der Menschen mit Typ-1, 31 % der Typ-2 [3] und 83 % mit Typ 3c-Diabetes auf. Aufgrund der fehlenden Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydrat-spaltenden Enzyme gelangen die nahezu unverdauten Nährstoffe bei einer EPI schnell in tiefere Darmregionen, wo sie Durchfälle, Blähungen, Krämpfe und Bauchschmerzen auslösen. Da nur wenig Zucker aus kohlenhydratreicher Nahrung wie Brot, Reis und Kartoffeln freigesetzt wird, kann auch weniger vom Darm ins Blut aufgenommen werden. Blutzuckerreduzierende Medikamente bei Diabetes werden jedoch nach der Kohlenhydratmenge in den Mahlzeiten, d. h. anhand des zu erwartenden Blutzuckers berechnet. Dieser steigt bei einer EPI aufgrund der schlechten Verdauung jedoch nicht so schnell und auch nicht so hoch an wie üblich [4,5]. „Der tatsächliche Blutzucker und der errechnete Blutzucker stimmen nicht überein. Die blutzuckersenkende Wirkung der Medikamente wie z. B. Insulin ist im Verhältnis zu hoch und führt zur Unterzuckerung“, gibt Dr. Ilka Simon-Wagner aus Lichtenfels zu bedenken.

Gute Verdauung, gute Blutzuckereinstellung

Die Verdauung bei EPI wird durch die Einnahme von Verdauungsenzymen zu den Mahlzeiten normalisiert, denn diese übernehmen die Arbeit der fehlenden körpereigenen Enzyme. So ist auch die Freisetzung von Zucker aus der Nahrung gewährleistet, was den Blutzucker berechenbarer macht und zu besseren Blutzucker- und HbA1c-Werten und weniger Entgleisungen unter einer Diabetes-Behandlung mit Insulin und Sulfonylharnstoffen führt [6]. Gleichzeitig reduzieren sich EPI-Beschwerden wie Durchfälle, die für einen hohen Verlust an unverdauten und ungenutzten Kohlenhydraten mit verantwortlich sind. Für die Behandlung werden Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen (Pankreatin) oder aus Reispilzen (Rizoenzyme) eingesetzt. Treten trotz regelmäßiger Einnahme Verdauungs-beschwerden auf, wird zunächst die Enzymmenge erhöht. „Sollte eine Dosiserhöhung nicht helfen, könnte es an Diabetes-spezifischen Umständen im Magen-Darm-Trakt der Betroffenen liegen“, betont die Diabetologin. Zu wenig neutralisierendes Bicarbonat der Bauchspeicheldrüse oder eine durch den Diabetes mellitus ausgelöste zu schnelle Entleerung des Magens können dazu führen, dass die Verdauungsenzyme im sauren Umfeld arbeiten müssen. Tierische Verdauungsenzyme (Pankreatin) können dies nur eingeschränkt. Säurestabile Rizoenzyme wie im Arzneimittel NORTASE®* sind nicht vom pH-Wert ihrer Umgebung abhängig und wirken zuverlässig sowohl im sauren Magen als auch einem übersäuerten Dünndarm [7-9]. „Bei der EPI-Behandlung habe ich in meiner Praxis gute Erfahrungen mit Rizoenzymen gemacht. Auch die Diabetes-Einstellung gelingt mit der wiederhergestellten Verdauung sehr gut und es kommt seltener zu unerwünschten Blutzuckerschwankungen“, berichtet die Diabetologin.

Zu beachten bei Notfallmaßnahmen!

Nur Einfachzucker wie Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) gehen sofort ins Blut über. Andere Kohlenhydrate müssen erst gespalten werden. „Um den Blutzuckerspiegel bei einer Unterzuckerung wieder schnell und verlässlich ansteigen zu lassen, sollten Menschen mit Diabetes Glukose-Säfte oder -Gele sowie Traubenzuckertäfelchen statt Kekse zu sich nehmen. Das gilt umso mehr für Diabetiker mit EPI, bei denen die Freisetzung von Einfachzucker aus langkettigen Kohlenhydraten in der Nahrung eingeschränkt ist“, so der Tipp der Diabetes-Spezialistin. Zum anschließenden Stabilisieren der normalisierten Blutzuckerwerte mit langsam wirksamen Kohlenhydraten z. B. aus einem belegten Brot, sollten immer auch Verdauungsenzyme eingenommen werden. Diese gehören wie der Traubenzucker ins Notfallpäckchen für Diabetes-Patienten mit EPI (Abb.).

Typisch EPI

Regelmäßig nach dem Essen auftretende lästige Verdauungsbeschwerden lassen eine EPI vermuten. Im Vergleich zu den wässrigen Durchfällen, die durch Diabetes-Medikamente, Zuckeraustauschstoffe oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst werden, ist der Stuhl bei EPI eher voluminös, von heller Farbe, oft auch glänzend, klebrig und mit Fettaugen überzogen. Weitere Alarmsignale der EPI bei Menschen mit Diabetes sind, häufige Blutzuckerschwankungen (Brittle), hoher Insulinbedarf, Gewichtsverlust und eine hagere Erscheinung. Einen sicheren Nachweis bringt nur eine Laboruntersuchung. Liegt der Messwert für das Enzym Pankreas-Elastase 1 unter 200 µg/g Stuhl, besteht eine enzympflichtige EPI. Weitere Informationen zur EPI und ihrer Behandlung mit Rizoenzymen gibt es auf www.nortase.de.

Literatur: Anzufordern über den Pressekontakt

Tipps für Diabetiker mit vermuteter EPI:

1. Messen Sie regelmäßig Ihren Blutzucker.

2. Achten Sie auf Durchfälle, Fettstühle, Blähungen, Bauchschmerzen und Fettunverträglichkeit nach den Mahlzeiten.

3. Teilen Sie Verdauungsbeschwerden und Unterzuckerungen Ihrem Arzt oder Heilpraktiker mit.

4. Lassen Sie einen Pankreas-Elastase 1-Test durchführen.

5. Nehmen Sie bei einer nachgewiesenen EPI zu jeder Mahlzeit Verdauungsenzyme ein, um die Verdauung und Zuckerfreisetzung zu normalisieren.

6. Wählen Sie Verdauungsenzyme, die auch bei Diabetes-typischen sauren Umständen im Verdauungstrakt wirken können, wie säurestabile vegetarische Rizoenzyme.

7. Für Unterzuckerungen gehören schnell wirksame Glukosegele oder Traubenzuckertafeln ins Notfallpäckchen.

8. Um die Verdauung auch bei Mahlzeiten und Snacks außer Haus zu gewährleisten und den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren sollten immer Verdauungsenzyme mitgeführt werden.

9. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und wie die Diabetes-Therapie an die wiederhergestellte Verdauung angepasst werden muss.

NORTASE®

Anwendungsgebiete: Ersatz von Verdauungsenzymen bei Maldigestion (Verdauungsschwäche) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse. Enthält Lactose. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand 03/21.

Redaktioneller Hinweis zur geschlechtsneutralen Formulierung

Ausschließlich zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Pressemeldung auf die geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet. Alle personenbezogenen Formulierungen in diesem Text sind somit geschlechtsneutral zu interpretieren.

Pressekontakt:
CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
Dr. Sibylle Bergmann-Matz
T: 06196 / 77 66 112
[email protected] Holst
T: 06196 / 77 66 116
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Quelle: ots

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