Einen Urlaub ganz ohne Heuschnupfen – das ist der Wunsch vieler Pollenallergiegeplagter. Wer seine Urlaubsreise gut vorbereitet und das richtige Reiseziel aussucht, kann tatsächlich an vielen Orten eine weitgehend unbeschwerte Zeit erleben. Urlaubsorte an der Nord- und Ostsee, viele Regionen im Schwarzwald oder in den Alpen, aber auch weite Teile der Mittelmeerregion gelten als pollenarm. Darauf weist die gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) hin, die unter anderem Urlaubsorte auf Pollenbelastung untersucht.
Am Strand frei durchatmen
Die frische Meeresluft an der Nord- und Ostseeküste ist für Pollenallergiker in der Regel eine wahre Wohltat. Die Pollenbelastung am Meer ist meistens sehr gering. Der Grund ist, dass an der Küste ein sogenanntes Reizklima herrscht. Das heißt, dass der Wind, die UV-Strahlung, das Meeressalz in der Luft, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr günstig zusammenspielen. Anders als in Städten kann die Luft hier frei zirkulieren und ist besonders feinstaub- und abgasarm. Die Lungen werden an den Küsten beim Aufenthalt im Freien viel besser durchlüftet und mit mehr Sauerstoff versorgt, weshalb für die meisten ein viel tieferes Durchatmen möglich ist.
Besonders günstig wirken sich ausgiebige Strandspaziergänge aus, da die salzhaltigen Aerosole aus dem Meer den Schleim aus den Bronchien lösen und den Nasen- und Rachenraum sanieren können. Was viele nicht wissen, ist, dass das eher milde Klima der Ostsee noch besser verträglich ist als an der Nordsee. Etwas Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Wind dreht und aus dem Landesinneren an die Küste weht. Dann kann es zwischenzeitlich zu einer geringen Pollenbelastung kommen. Daher sollten Pollenallergiker ihre Medikamente auch im Urlaub an den deutschen Küsten immer parat haben.
Pollenfreie Zeit bei Regen nutzen
Bei Regen an der Küste, gilt es, die gänzlich pollenfreie Zwischenzeit zu nutzen und von den zahlreichen Freizeitangeboten in den Küstenorten Gebrauch zu machen. Ein Besuch im Lübecker Marzipanspeicher, im Störtebecker-Museum, in einer Seehundstation oder in einer Therme sollten eine willkommene Abwechslung bieten. Natürlich können es sich Küstenurlauber bei Schietwetter auch in der Unterkunft bei einer Tasse Tee gemütlich machen und beispielsweise im Casino ohne Limit an Spielautomaten probieren, die Urlaubskasse aufzubessern. Neu registrierte Nutzer können bei vielen Anbietern übrigens mit einem zusätzlichen Startguthaben rechnen.
In den Bergen unbeschwert wandern
Ein Urlaub in den Bergen mit vielen Wanderungen verspricht ebenfalls eine heuschnupfenfreie Zeit. Besonders günstig ist das Klima in Höhenlagen, da oberhalb der Baumgrenze, die in den deutschen Alpen bei etwa 1.800 m liegt, so gut wie keine Baumpollen vorhanden sind. In den Bergen finden Pollenallergiker außerdem weitgehend Schutz vor Gräserpollen, da Gräser hier nur halb so lange blühen wie im Flachland. Beim Bergwandern wird zudem die Lungenvitalkapazität gesteigert. Das heißt, dass mit jedem Atemzug mehr Luft eingeatmet wird. Das führt zu einer tieferen Atmung sowie zu einer besseren Durchblutung. Da die Bergluft sehr sauber und mit ätherischen Ölen angereichert ist, ist ein Bergurlaub auch für Asthmatikern geeignet. Wichtig ist jedoch, dass die Anstiege in den Bergen nicht übertrieben werden.
Oberhalb von 3.000 Metern kann es wegen der dünner werdenden Luft bei untrainierten Wanderern zu einem besonders hohen Blutdruckanstieg kommen. Auch die Unfallgefahr steigt mit zunehmender Höhe. Urlauber mit Vorerkrankungen der Lunge oder am Herzen sollten sich je nach Schwere der Vorerkrankung möglichst nicht in Höhen oberhalb von 2.500 bis 3.000 Metern bewegen und körperliche Aktivitäten grundsätzlich langsamer angehen. In solchen Fällen ist eine vorherige Abklärung des Gesundheitszustandes beim Arzt Pflicht.
Pollenarme Mittelmeerregionen
Zwar gibt es in den Küstenregionen am Mittelmeer auch Pollen, jedoch sorgt die Meeresluft auch hier für Entlastung bei Pollenallergikern. Wer ab Juli nach Spanien, Italien oder Griechenland reist, hat vor Pollen in der Regel Ruhe. Eschenpollen und Ölbaumpollen sind hauptsächlich im Mai und Juni anzutreffen. In Süditalien und auf den griechischen Inseln ist die Belastung mit Gräserpollen selbst in der Pollensaison sehr gering. Für Baumpollenallergiker sind ab Juli die Kanarischen Inseln, die Küstenregionen Portugals und Italiens zu empfehlen.
Gibt es Regionen völlig ohne Pollenalarm?
So manch ein Pollenallergiker fragt sich, ob es ein Land gänzlich ohne Pollen gibt. Die Antwort auf die Frage lautet leider nein, da es in allen Ländern dieser Welt eine wie auch immer geartete Vegetation gibt und die Pollen, die der Fortpflanzung dienen, vom Wind in die Luft geweht werden. Lediglich die Antarktis, der Norden Kanadas oder weite Teile Grönlands gelten als nahezu pollenfrei. In Wüstengebieten können rund um die karge Vegetation oder in Oasen ebenfalls Pollen nachgewiesen werden. Hinzu kommt der Feinstaub, der zu einer zusätzlichen Belastung der Atemwege führt.
In asiatischen Ländern wie Thailand gibt es ebenfalls Pollen, jedoch berichten viele sonst stark heuschnupfengeplagte Urlauber, dass sie hier kaum Probleme hätten. Das liegt daran, dass es dort eine völlig andere Pflanzenwelt gibt, auf deren Pollen keine Reaktion des Körpers folgt. In einigen Ländern wie Neuseeland muss jedoch mit teilweise ähnlichen Pollen wie hierzulande gerechnet werden.
Urlaubsvorbereitung für Pollenallergiker
Pollenallergiker wissen in der Regel, auf welche Pollen sie allergisch reagieren und besitzen entsprechende Medikamente. Wenn sollte rechtzeitig ein Allergietest beim Arzt gemacht werden. Wichtig ist, dass nicht vergessen wird, einen ausreichenden Vorrat an Medikamenten mitzunehmen. Bei Urlaubsreisen außerhalb der EU sollte geprüft werden, ob ein Attest vom Arzt mitgeführt werden muss und ob es Dinge gibt, die nicht eingeführt werden dürfen. Die Medikamente sollten in jedem Fall immer griffbereit sein, weshalb ein Teil davon im Handgepäck mitgenommen werden sollte.
Wer sich zum aktuellen Pollenflug in den europäischen Urlaubsregionen informieren will, nutzt am besten die Seite der österreichischen Polleninformation, die für alle europäischen Länder eine Pollenflugkarte und einen Pollenkalender bereithält. Für Deutschland kann der Pollenflug auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes beobachtet werden. Wenn möglich, sollte der Urlaub in die Zeit des Jahres gelegt werden, in der die Pollenbelastung hierzulande am höchsten ist. Außerdem sollte ein Abgleich mit dem Pollenflugkalender des Urlaubslandes erfolgen.
Asthmatiker oder Menschen mit anderen Vorerkrankungen zusätzlich zur Pollenallergie sollten vor der Reise einen Arzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass für die Reise alles gut eingestellt ist. Asthmatiker sollten darüber hinaus möglichst eine Begleitperson dabei haben, die informiert ist, wie im Notfall zu reagieren ist.
Hinweis: Alle Angaben in diesem Artikel sind ohne Gewähr. Die hier enthaltenen Tipps oder Informationen ersetzen nicht die Ratschläge oder Verordnungen eines Arztes. Bei gesundheitlichen Problemen wird in jedem Fall empfohlen, vor der Reise einen Arzt aufzusuchen.