Baierbrunn (ots) –
Wer gesunde Augen hat und keine Risikofaktoren für Netzhautschäden trägt, sollte alle zwei Jahre zur ärztlichen Kontrolle. Anders sieht es bei Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes aus: Dauerhaft erhöhter Blutzucker und starke Blutzuckerschwankungen greifen die Innenhaut der Blutgefäße an. Wenn diese verkümmern, gefährdet das die Versorgung der Sehzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Daher sollten Betroffene ihre Augen mindestens einmal pro Jahr untersuchen lassen. Für Kinder mit Typ-1-Diabetes und Schwangere mit Diabetes sowie Menschen mit Typ-2-Diabetes gelten besondere Untersuchungsintervalle. „Augenärztliche Kontrollen bieten die Chance, Veränderungen rechtzeitig zu erkennen, zu behandeln und das Sehvermögen zu erhalten“, sagt Augenärztin Dr. Ameli Gabel-Pfisterer von der Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“.
In kritischen Fällen ist eine Augen-OP nötig
Das Tückische: Die Netzhauterkrankung fällt lange nicht auf. Wenn Betroffene ihre Kontoauszüge nicht mehr entziffern oder nicht mehr Auto fahren können, liegt bereits ein fortgeschrittenes Stadium vor. Wer eine plötzliche massive Sehverschlechterung feststellt, Lichtblitze im Auge, verschwommenes Sehen oder Schmerzen auftreten, sollte sofort zum Arzt. In manchen Fällen ist dann eine Augen-Operation nötig.
Vorsorge: Optimale Einstellung der Blutzuckerwerte
Diabetische Retinopathie, unter der etwa 20 Prozent der Menschen mit Typ-1-Diabetes leiden und die zur Erblindung führen kann, lassen sich mit Laser-Therapie und Medikamenten, die ins Auge gespritzt werden, gut in den Griff bekommen. Allerdings gelingt es nur, die Veränderungen der Netzhaut in Schach zu halten. Daher ist die optimale Einstellung der Blutzuckerwerte eine wichtige Grundlage für die Behandlung der Retinopathie. Das Ziel: verhindern, dass es überhaupt zu Schäden am Auge kommt.
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