Mindestens einmal im Jahr erwischt es fast jeden: Husten, Schnupfen und allgemeines Unwohlsein. Die Nasenschleimhäute schwellen an, die Atmung fällt schwer. Kommt auch noch ein Husten dazu, ist dies in der Regel ein Zeichen dafür, dass die Erkältung bis in die Bronchien vorgedrungen ist. Läuft nun entzündliches Sekret von der hinteren Nase in den Rachen, kann es schnell zu einem sinubronchialen Syndrom, dem sogenannten Postnasal Drip Syndrom (kurz: PNDS) kommen.
- Bezeichnung: Postnasal Drip Syndrom (PNDS)
- Typ: Sonstige näher bezeichnete Symptome, die das Kreislaufsystem und das Atmungssystem betreffen
- ICD-Codes: R09.8, J42
Was ist das Postnasal Drip Syndrom?
Das Postnasale Drip Syndrom, oder auch PNDS, ist laut Wikipedia Definition eine Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Beim Postnasal Drip Syndrom kommt es zu einer Überproduktion der Schleimdrüsen in den Nebenhöhlen. In der Folge kommt es zu einem äußerst hohen Anteil Nasensekret. Unbehandelt kann dies zu einer Entzündung oder einer bakteriellen Infektion führen. Die Drüsen in den Nebenhöhlen produzieren im Normalfall eine weiße Flüssigkeit. Diese legt sich schützend über die Schleimhäute und verhindert damit das Eindringen von Viren oder Bakterien. In der Regel ist dieser Vorgang kaum wahrnehmbar. Kommt es jedoch zu einer Überproduktion von Sekret, läuft den Betroffenen die Nase. Es kann passieren, dass dieses Sekret lediglich am hinteren Ende der Nase in den Rachen läuft. Bei diesem Vorgang spricht man von PNDS.
Das Postnasal-Drip-Syndrom ist allerdings kein eigenständiges Krankheitsbild. Vielmehr handelt es sich beim PNDS um ein Symptom, welches in Zusammenhang mit verschiedenen Grunderkrankungen stehen kann.
Ist diese Krankheit gefährlich?
Unbehandelt kann sich das Postnasal Drip Symptom zu einer chronischen Bronchitis ausweiten. Dieser chronische Dauerhusten muss gerade bei Kleinkindern schnell zu einem Warnsignal werden. Bei Verdacht auf das Postnasal Drip Syndrom sollte daher umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Je eher eine Behandlung erfolgen kann, desto schneller heilt die Krankheit aus und es muss nicht mit chronischen Folgen gerechnet werden.
Eng verbunden mit dem Postnasalen Drip Syndrom ist eine gastroösophageale Refluxkrankheit. Bei Reflux handelt es sich um eine krankhaft gesteigerte Rückfluss des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre. Von Reflux betroffene Patienten klagen vermehrt über Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein.
Postnasal Drip Symptome
Zu den häufigsten Symptomen von Postnasal Drip Syndrom gehört ein trockener Husten, der ebenfalls mit Auswurf verbunden sein kann. Darüber hinaus können Betroffene das PNDS an einem unangenehmen Schleimfluss im Rachen erkennen, der insbesondere in liegender Position auftritt. Durch die vermehrte Bildung von Bakterien im Rachen, kann PNDS zudem zu einem unangenehmen Mundgeruch führen.
Bei den weiteren Erkennungsmerkmale für ein Postnasal Drip Syndrom handelt es sich um starkes und häufiges Räuspern, Heiserkeit oder ein Kloßgefühl im Hals. In schweren Fällen kann es zu einer Atemnot kommen. Abhängig von der jeweiligen Grunderkrankung können Betroffene unter allergischen Beschwerden, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Fieber oder Abgeschlagenheit leiden. Untherapiert kann es zu einer chronischen Atemerkrankung wie zum Beispiel Asthma bronchiale oder einer chronischen Bronchitis kommen.
Mögliche Grunderkrankungen, welche zu einem Postnasal Drip Syndrom führen könne, sind zum Beispiel:
- Virale Infektionen
- Nicht allergische Rhinitis
- Nasenmuschelverdickung
- Nasenscheidewandverkrümmung
- Polypen und Tumoren
Entstehung und Ursachen des Postnasal Drip Syndroms
Für eine Überproduktion der Drüsen, welche sich an den Innenwänden der Nasennebenhöhlen befinden, kann es eine Reihe von Ursachen geben. Hierzu gehört alles, was die Nase zum Laufen bringt:
- Erkältung
- Grippe
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Allergien
- Fremdkörper in der Nase (häufig bei Kleinkindern zu beobachten)
- Fehlstellung der Nase
- Schwangerschaft
- Bestimmte Medikamente, Reinigungsmittel oder andere Chemikalien, einige Lebensmittel oder der Rauch einer Zigarette
Wie kommt es zum Postnasalen Drip Syndrom?
Sobald es zu einer verstopften Nase kommt, kann der gesunde weißliche Schleim nicht mehr über die Nase ablaufen. Stattdessen gelangt der Schleim verstärkt über den Rachen in die unteren Atemwege. Im Normalfall fließt der Schleim aus der Nase in Kleinstmengen immer wieder in den Rachen bis in den Hals, wo er von der Speiseröhre verschluckt wird. Es kann auch durch Abhusten zu einer Schleimbefreiung kommen. Sollte der Schleim jedoch mit Bakterien infiziert sein, kann er bei den Betroffenen Infektionen oder Entzündungen im Mund, Rachen und Hals auslösen.
Diagnose und Krankheitsverlauf von PNDS
Eine sichere Diagnose, ob es sich um Postnasal Drip Syndrom handelt, kann nur von einem Arzt vorgenommen werden. Idealerweise wird ein HNO-Arzt aufgesucht, um eine Diagnose erstellen zu lassen. Mit Hilfe eines speziellen Endoskops kann der HNO-Arzt tief in den Rachen schauen, um eine Erkrankung zu erkennen. Mit dieser Untersuchungsmethode kann ebenfalls eine Zyste oder ein Tumor erkannt werden, die ebenfalls für eine PNDS Ursache in Frage kommen.
Der weitere Krankheitsverlauf von Postnasal Drip Syndrom ist von der eingesetzten Gegenmaßnahme abhängig. Es gibt Fälle, in welchen sich der Erreger trotz einer Behandlung mit Antibiotika hartnäckig hält. Häufig tritt der Husten nachts auf und wird als kräftezehrend sowie nervenaufreibend beschrieben. Sollte es der Schleim bis in die eustachische Röhre schaffen, kann zudem eine schmerzhafte Ohrenentzündung hinzukommen.
Mit Hilfe der symptomatischen Erscheinungen bei den Betroffenen kann der Arzt die Diagnose Postnasal Drip Syndrom stellen. In der Regel werden die Patienten mit einer Nasenendoskopie untersucht, wobei nach Auffälligkeiten wie zum Beispiel einer verengten Nase Ausschau gehalten wird. Sollte die Krankheit bereits weit fortgeschritten sein und es besteht der Verdacht auf eine Nasennebenhöhlenentzündung oder einer Meningitis, muss eine fachärztliche Untersuchung durch Computer-Tomographie oder MRT erfolgen.
Heilung: Welche Behandlung ist sinnvoll?
Bei einem Postnasal Drip Syndrom entscheidet die Ursache der Erkrankung über die weitere Behandlung und mögliche Heilung. Bei bakteriellen Infektionen kommt in der Regel ein Antibiotika zum Einsatz. Handelt es sich hingegen um eine Erkältung, kann Antibiotika nichts ausrichten. In diesen Fällen wird auf Arzneimittel zurückgegriffen, welche für die Bekämpfung von Viren geeignet sind.
Hausmittel
Es gibt eine Reihe von Hausmitteln und pflanzlichen Stoffen, die dabei unterstützen können, die Auswirkungen von einem Postnasal Drip Syndrom zu lindern. Hierzu gehört zum Beispiel das Gurgeln mit salzigem Wasser. Diese führt dazu, dass sich der Schleim besser löst. Eine verstärkende Wirkung kann durch Hinzugabe von Zitronensaft erreicht werden.
Sämtliche Lebensmittel, welche zu einer erhöhten Schleimproduktion führen, sollten während der Erkrankung gemieden werden. Hierzu gehören scharfe Speisen, Alkohol oder Koffein.
Durch das Inhalieren von ätherischen Ölen oder Kräutern kann die Atmung erleichtert werden. Hierzu eigenen sich insbesondere Pfefferminz, Kamille, Lavendel oder Rosmarin.
Bei einem weiteren Hausmittel, welches beim Postnasal Drip Syndrom zum Einsatz kommen kann, handelt es sich um die Zitronenkur. Für eine Anwendung wird der Saft einer halben Zitrone oder Limone mit etwa drei Tassen schwarzem Tee vermischt. Der Tee kann nach Belieben, idealerweise mit Honig, gesüsst werden. Es wird empfohlen, jeweils eine Tasse morgens vor dem Frühstück zu trinken. Die Zitrone reinigt den Magen, wo sich der Schleim in der Nacht gesammelt hat.
Antibiotika
Antibiotika kommen bei Postnasal Drip Syndrom mit bakteriellen Ursachen zum Einsatz.
Homöopathie: Globuli
Homöopathische Mittel können ebenfalls für Erleichterung sorgen. Hierbei wird sich der Homöopath zunächst nach der Vorgeschichte des Patienten erkundigen. Bei der Wahl der richtigen pflanzlichen Tabletten aus dem Bereich der Homöopathie sind nicht nur Allergien von großer Wichtigkeit, sondern auch die Entnahme der Mandeln oder von Polypen in der Vergangenheit können hierbei eine Rolle spielen.
Kortison
Kortison kann zum Beispiel in Form von Nasenspray angewendet werden. Der Wirkstoff sorgt für eine Abschwellung der Nasenschleimhäute, so dass das Atmen wieder leichter fällt.
Nasenspülung
Nasenspülung oder Nasenduschen können auf schonende Art und Weise zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Das Durchspülen der Nase mit Salzwasser befreit die Nase von Schmutz und Bakterien.
Sinupret gegen PNDS?
Sinupret hilft gegen die Entzündung der Nasenschleimhaut vorzugehen. Somit beugt Sinupret einem Postnasal Drip Syndrom vor und kann auch noch während der Erkrankung helfen PNDS zu heilen. Es löst den Schleim und öffnet die Nase. Das verhindert, dass sich zu viel Nasensekret in der Nase sammelt und es zu Entzündungen kommt.
Vorbeugende Maßnahmen, um Postnasal Drip Syndrom zu verhindern
Dem Postnasal Drip Syndrom kann nur schwer vorgebeugt werden, da diese Erkrankung in der Regel durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst wird. Dennoch gibt es einige Methoden, um der Krankheit vorzubeugen.
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: das Nasensekret bleibt dünnflüssig. Es kommt nicht so schnell zu einer Infektion
- Koffein-Verzicht: Koffein kann zu einer vermehrten Produktion von Nasensekret führen
- Regelmäßiges Hände waschen und desinfizieren
- Vermeiden von direktem Kontakt mit Personen, die infiziert sind
- Allergien erkennen und behandeln
Fazit
Es ist ratsam, bei einem Verdacht von Postnasal Drip Syndrom umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose sowie eine entsprechende Therapie zu erhalten. Unterstützend kann mit Hausmitteln wie zum Beispiel der Zitronenkur geholfen werden, die Symptome zu mindern. Unbehandelte PNDS Erkrankungen können unter Umständen zu chronischen Atemwegserkrankungen führen.
- Zitiert: Prof. Dr. Dr. Rainer Willy Hauck: Vom Husten und Schnupfen zum sinubronchialen Syndrom; DAZ 2008, Nr. 47, S. 60, 20.11.2008
- Dr. Carola Seifart: Orkan in den Atemwegen; Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 44/2009, 21.10.2009
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