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Erfolgsgeschichte: Impfungen beim Schwein

Bonn (ots) –

Standen früher Tierhalter und Tierärzte vielen Infektionskrankheiten hilflos gegenüber, so sind wirksame Medikamente und Impfungen heute fast eine Selbstverständlichkeit – auch beim Schwein.

Egal ob Atemwege, Verdauungstrakt oder Fruchtbarkeit: Bakterien und Viren sind anpassungsfähig – und tückisch. Eine Infektion kann eine schwere Erkrankung zur Folge haben oder sogar lebensgefährlich sein. Neben dem Wohl der Tiere muss der Landwirt auch mit den wirtschaftlichen Einbußen umgehen. Durch ein gutes Gesundheitsmanagement und einen vorausschauenden Einsatz verfügbarer Impfungen haben viele Infektionen ihren Schrecken verloren – und das bereits seit Jahrzehnten. Krankheiten wie die Klassische Schweinepest und die Aujeszky’sche Krankheit, die in den 90er Jahren noch verbreitet waren, wurden in Deutschland auch dank der Impfung getilgt.

Starke Historie

Die Enzootische Pneumonie, eine Infektion der Lunge durch Mycoplasma hyopneumoniae, oder die porzine proliferative Enteropathie (Ileitis), eine weit verbreitete Darmerkrankung, sorgten und sorgen weltweit für massive Verluste. Wo lange nur durch Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen vorgebeugt werden konnte, stehen Landwirten heute effektive Impfstoffe zur Verfügung. Erkrankungen wird vorgebeugt, Medikamente zur Behandlung können eingespart werden. Letztlich trägt dies auch durch einen reduzierten Einsatz von Antibiotika dazu bei, Resistenzen zu vermindern.

Herausforderungen im Blick

Neue und alte Erreger halten die Branche in Atem und neue medizinische Erkenntnisse verändern den Blick auf das Krankheitsmanagement. So sind der Darm und das intestinale Mikrobiom in den Fokus der Forschung gerückt. Seine Rolle für ein gutes Immunsystem wird immer stärker gewichtet. Neben der oben genannten Ileitis sind es heute auch Clostridien und toxinbildende E.coli-Stämme, gegen die wirksame Impfungen, auch als Muttertier-Impfung, schützen können.

Gesunde Atemwege

Auch Influenzaerkrankungen gehören zu den gefürchteten Gegnern im Stall. Vor allem in den Übergangszeiten und der kalten Jahreszeit kann es zu schweren Krankheitsverläufen kommen. Die pandemische Influenza verläuft dagegen häufig unauffällig und saisonal unabhängig. Sie schwächt die Tiere und erhöht das Risiko für zusätzliche Erkrankungen. Eine effektive Kontrolle von Influenzainfektionen ist auch wichtig, da die Schweine für verschiedene Subtypen des Virus empfänglich sind und so eine Rolle bei der Neuentstehung von Virusvarianten spielen können. Da sowohl der Mensch als auch die Schweine sich mit Influenza A-Viren infizieren können, ist die Vorbeuge hier doppelt wichtig.

Fruchtbarkeit schützen

Die Tatsache, dass circa ein Drittel der Fruchtbarkeitsprobleme bei Schweinen infektionsbedingt sind, zeigt, dass diesem Bereich dringend Aufmerksamkeit geschenkt werden musste. Bereits früh standen Impfstoffe gegen Rotlauf und Parvovirose zur Verfügung. Das Porzine Respiratorische und Reproduktive Syndrom (PRRS) und Infektionen durch das Porzine Circovirus Typ 2 (PCV 2) spielen ebenfalls eine große Rolle, genauso wie bakterielle Infektionen durch Leptospiren oder Chlamydien. Auch Kombinationsimpfstoffe gegen Parvovirose und Rotlauf sowie Leptospirose gehören dank intensiver Forschung für Landwirte mittlerweile zum Standard.

Kombinationen im Trend

Insgesamt wurde in den letzten Jahren vermehrt an neuen Applikationsmöglichkeiten und Kombinationsimpfstoffen bzw. kombinierbaren Komponenten geforscht. Ziele sind die Verbesserung der Immunität, eine schonende Verabreichung, aber auch eine gute Arbeitswirtschaftlichkeit der Landwirte.

In Kürze

– Die veterinärpharmazeutische Industrie hat in den vergangenen Jahrzehnten in der Krankheitsvorbeuge große Erfolge erzielt.
– Viele Erkrankungen des Schweins können dank innovativer Impfungen bekämpft werden.
– Wachsamkeit bleibt im Umgang mit Krankheiten das oberste Gebot.

Pressekontakt:
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honorarfrei bei Quellenangabe.Weitere Informationen:Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller, Koblenzer Str. 121-123, 53177 Bonn,
Tel. 0228 / 31 82 96, E-Mail [email protected], www.bft-online.de
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Quelle: ots

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