Marburg (ots) –
Ich sehe was, was du nicht siehst oder nur gemeinsam sind wir in der Patientenbetreuung erfolgreich. Das ist die Motivation, die hinter dem neuen Konzept der interprofessionellen Ausbildungsstation (IPSTA) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Marburg (UKGM) unter der Leitung von Prof. Dr. Tilo Kircher und PD Dr. Irina Falkenberg, steht. Patienten werden hier durch ein interprofessionelles Team bestehend aus Medizinstudenten im Praktischen Jahr, Pflegeschülern und Masterstudierenden der Psychologie eigenständig betreut. Erfahrene Lernbegleiter stehen dabei unterstützend zur Seite.
Ziel des neuen Lehrkonzeptes der IPSTA ist es, angehende Ärzte, Pflegefachkräfte und Psychologen in einem geschützten Rahmen an die Herausforderungen des Klinikalltags heranzuführen, die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen einzuüben und durch die Arbeit im Team ein besseres Verständnis für andere ebenfalls in die Patientenversorgung involvierte Berufsgruppen zu entwickeln. So kann der Patient aus einer anderen Perspektive wahrgenommen werden. Auf einer IPSTA Station werden die Verantwortungsübernahmen sowie der Umgang mit Unsicherheiten gemeinsam mit einer Vielzahl kommunikativer und klinisch-praktischer Kompetenzen gefördert. Jeder ist wichtig und jede Perspektive wird benötigt, denn nur durch die vollumfängliche Sicht wird man im Team dem Patienten gerecht!
Grundlage des Projekts war die Bewilligung einer Anschubfinanzierung in Höhe von 40 TEUR für räumliche Maßnahmen sowie für Personal- und Gerätekosten durch die Lehrsondermittel-Kommission des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg. Auf Basis der beim Aufbau von drei IPSTAs am Campus Fulda des Fachbereichs Medizin gemachten Erfahrungen sowie von zwei Hospitationen bei einer psychiatrischen IPSTA in Heidelberg wurde unter Mitarbeit von Dr. Egbert Opitz, Mitarbeiter des Dekanats Medizin, im Laufe des Jahres 2022 ein detaillierter Projektplan für die psychiatrische IPSTA am Standort Marburg des UKGM erarbeitet. Nach einem Probelauf im Frühjahr 2023 starteten bereits im Juni und August die ersten beiden sechs- und achtwöchigen IPSTA-Kurse.
Die Fachschaft und das Studiendekanat des Fachbereichs Medizin sowie die Verantwortlichen der pflegerischen Ausbildung versprechen sich durch die ersten sehr positiven Erfahrungen in den nächsten Jahren den Aufbau weiterer IPSTAs am Universitätsklinikum Marburg und am Campus Fulda.
Zusammen mit dem Universitätsklinikum Heidelberg ist der Marburger Fachbereich Medizin derzeit im deutschsprachigen Raum führend in seinem IPSTA-Angebot. Dieses gilt für PJ-Studierende, Auszubildende zur Pflegefachkraft sowie für Auszubildende anderer Berufsgruppen (in Marburg Masterstudierende der Psychologie, am Campus Fulda Pharmazeut im Praktikum).
Leander Birkenbeul und Lena Ulrich durchlaufen einen IPSTA-Kurs und äußern sich zu ihren Erfahrungen wie folgt: „Es war eine tolle und lehrreiche Zeit, in der wir viel Eigenverantwortung übernehmen durften. Das Arbeiten in einem interdisziplinären Team hat großen Spaß gemacht und uns viele neue Perspektiven eröffnet.“ Ich sehe das, was Du siehst und gemeinsam sind wir stark!
Weitere Informationen erhalten Sie unter: IPSTA – Fachschaft Medizin Marburg (fs-medizin.de (https://www.fs-medizin.de/Studium/das-praktische-jahr-pj/ipsta.html)
Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) (https://www.ukgm.de/home.html) mit seinen 86 Kliniken und Instituten an den beiden Standorten Gießen und Marburg ist das drittgrößte Universitätsklinikum Deutschlands. Seit Februar 2006 trägt die RHÖN-KLINIKUM AG (https://www.rhoen-klinikum-ag.com/) zu 95 Prozent die Verantwortung als Betreiber dieses privatisierten Universitätsklinikums. www.ukgm.de
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Quelle: ots