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CBD-Öl: Was ist bei der Nutzung zu beachten?

Im vergangenen Jahr gelang CBD-Öl wohl der Durchbruch. Nicht nur sprichwörtlich war es in aller Munde, denn in trendigen Stadtteilen wurde es zu dem Lifestyle-Relax-Produkt schlechthin. Insgesamt wird es immer wieder empfohlen und das, obwohl die Studienlage noch recht dürftig ist, da sich lange Zeit nur auf andere Cannabisextrakte konzentriert wurde, jedoch nie auf Cannabidiol alleine. In der Praxis bewährte sich CBD-Öl dennoch – und bewährt sich weiterhin. Aber dennoch sollten Nutzer einiges beachten, wenn sie zur Selbst-Medikation greifen.

Abbildung 1: Was ist bei der Nutzung von CBD genau zu beachten? Bildquelle: @ Enecta Cannabis Extracts / Unsplash.com

CBD-Öl: Bei schweren Erkrankungen immer zum Arzt

CBD ist kein Lebensretter. Auch ist es kein Wundermittel, das sämtliche Krankheiten der Zivilisationsgeschichte heilen kann. Daher gilt grundsätzlich:

  • Schwere Krankheiten – ob Krebs, Herzleiden, Epilepsie, aber auch psychische Krankheiten: Der Gang muss zuerst und oft wiederholend zum Arzt führen. CBD kann bei vielen schweren Krankheiten zusätzlich eine Linderung verschaffen, doch darf es niemals als Ersatz konventioneller Heilmethoden betrachtet werden. Sprich: Bei Krebsleiden sind Operationen und Chemotherapien notwendig, wenngleich CBD die Nebenwirkungen dieser Therapien mildern kann – ersetzen kann es sie nicht.
  • Längere Probleme – auch abseits schwerer Erkrankungen ist der Arztbesuch immer dann angesagt, wenn sich ein Leiden wiederholt oder länger anhält. Wer nach dem Sport Knieschmerzen hat, der kann natürlich einige Tage mit CBD versuchen, die Probleme in den Griff zu bekommen. Nach drei, spätestens vier Tagen ist der Arztbesuch jedoch notwendig, sofern die Probleme weiterhin bestehen. Auch wird CBD gerne bei Unruhe, Ängsten und daraus resultierenden Schlafproblemen empfohlen. Auch diese müssen ärztlich und psychisch abgeklärt werden, wenn sie länger als zwei Wochen anhalten.

Ein wenig anders verhält es sich bei längst diagnostizierten Krankheiten wie Arthrose oder auch Fibromyalgie. Von ärztlicher Seite sind die Möglichkeiten sehr eingeschränkt und beziehen sich meist auf die Schmerztherapie. Wer also unter Kniearthrosen leidet und mit CBD die Schmerzen auch ohne hohe Schmerzmittelgaben in Schach halten kann, der kann dies tun – nachdem die Arthrose diagnostiziert wurde. Auch bei der Fibromyalgie kann CBD unter Umständen die starken Schmerzmittel ersetzen. Die ärztliche Abklärung – und möglichst eine Rücksprache – muss dennoch vorab erfolgen.

Erst vorsichtig ausprobieren

Es gibt mit CBD häufig zwei Probleme:

  • Wirkungslos – schmerzmittelgewöhnte Menschen erwarten, dass CBD wirkt, wie jede Schmerztablette, die sich in der Schublade befindet: Direkt. Das ist falsch, denn CBD wirkt bei den meisten Menschen eher langsam und die Wirkung baut sich über zwei Wochen auf.
  • Extrem – manche Menschen reagieren extrem auf CBD. Während die meisten keine Probleme mit zwei, drei Tropfen je Einnahme haben, reagieren empfindliche Menschen schon auf einen Tropfen mit ungewollter Müdigkeit. Aus diesem Grund empfehlen seriöse Händler auch für Einsteiger eine eher mittlere Konzentration von 10 Prozent und einen sehr langsamen Einstieg.

Im Regelfall wird CBD eingeschlichen. Das heißt, dass eine mittlere Konzentration des CBD-Öls (meist 10 Prozent) über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen bis zu der Dosis gesteigert wird, die den gewünschten Effekt hat. Anfangs sieht das so aus:

  • Tag 1 – es wird eine einmalige Dosis von einem Tropfen genommen. Diese Einnahme findet abends statt, sodass man sich notfalls ausschlafen kann, wenn man zu den sensibel reagierenden Menschen zählt.
  • Folgetage – je nach Reaktion wird die Dosis gesteigert. Meist heißt das, dass ein Tropfen jeweils morgens und abends eingenommen wird. Es gibt aber keine klare Regel. Wer grundsätzlich ein wenig schläfrig wird, der verteilt die Tropfen auf den späten Nachmittag/frühen Abend und die Schlafenszeit.
  • Steigerung – alle paar Tage wird die Dosis nun leicht gesteigert. Morgens ein Tropfen, abends zwei, morgens und abends zwei Tropfen, morgens zwei Tropfen, abends drei. Das Spiel setzt sich solange fort, bis die gewünschte Wirkung erzielt wird.
  • Anpassung – je nach persönlicher Dosis wird schließlich die Anpassung vorgenommen. Wer mehr als fünf Tropfen je Einnahme benötigt oder gar drei Einnahmen am Tag, der bestellt bei der nächsten Bestellung ein CBD-Öl in höherer Konzentration. Nun beginnt der Testlauf natürlich wieder, allerdings kann schon mit einer höheren Tagesdosis begonnen werden. Wer schon mit einem Tropfen zu kämpfen hat, weil die Müdigkeit einsetzt, der kann künftig Öl in geringerer Konzentration wählen.

Eine Überdosierung ist quasi nicht möglich. Folgen dieser wären schlichtweg extreme Müdigkeit in Kopf und Körper. Positiv sind die Folgen natürlich nicht, denn wer sich nicht zu Hause befindet und sich hinlegen kann, der kann Unfälle erleiden.

Auf gute Qualität achten

Vorweg: Mit CBD lässt sich gutes Geld verdienen. Aus diesem Grund müssen Interessenten auch bei jeder Bestellung genau hinschauen, was sie eigentlich kaufen. So manches reine Hanföl ganz ohne CBD wird als CBD-Öl verkauft, natürlich auch zu teuren Preisen. Aber auch sonst gibt es Qualitätsmerkmale:

  • Aus der EU – Anbau und Herstellung müssen in der EU geschehen. Es gelten klare Richtlinien bezüglich des CBD, beispielsweise die Maßgabe, wie viel THC sich allerhöchstens im Produkt befinden darf.
  • Bio-AnbauCBD Öl muss aus dem Bio-Anbau stammen. Ist dies nicht der Fall, so können Pflanzenschutzmittel oder Giftstoffe in das extrahierte Produkt gelangen, was wiederum schädlich wäre. Da das CBD über das CO2-Extraktionsverfahren gewonnen wird, gelangen sämtliche Stoffe, die sich an oder in der Pflanze befinden, in das Öl.
  • Medizinischer Anbau – im Regelfall wird für CBD-Öl Nutzhanf genommen. Dieser hat einen hohen CBD-Anteil, jedoch kaum THC.

Seriöse Händler geben gerne preis, woher sie ihre Produkte erhalten und wie sie angebaut und gewonnen werden. Auch der Preis ist ein Kriterium, denn gutes CBD ist teuer: Für ein zehnprozentiges Öl in einem Fläschchen mit zehn Milliliter zahlen Kunden schon um die 50,00 Euro. Angebote für dieselbe Deklaration, doch zu Preisen von 20,00 Euro sind also mit Vorsicht zu genießen.

Abbildung 2: ein hochwertiger Rohstoff ist die Basis für ein hochwertiges Produkt. Bildquelle: @ Ryan Lange /Unsplash.com

Fazit – hilfreich, doch mit Vorwissen nutzen

CBD ist nicht das Wundermittel, welches alle Krankheiten auf den Tropfen pünktlich heilt. Sicherlich wird es auch mit der Krebstherapie in Verbindung gebracht, doch wird dort im Regelfall sehr eindeutig darauf hingewiesen, dass CBD-Öl die Nebenwirkungen der Chemotherapie lindert, diese aber nicht ersetzt. Bei der ersten Einnahme ist definitiv Geduld gefragt, denn wie eine Kopfschmerztablette aus Leverkusen wirkt CBD nicht. Es muss getestet werden, welche Dosis in welcher Konzentration für einen selbst – und nur für einen selbst – richtig ist. Meinungen von Freunden zählen hier gar nicht.

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