Nicht nur im Bereich der Technologie, sondern auch in der Medizin dürfen wir uns in naher Zukunft auf neue Entwicklungen und Innovationen freuen. Heute möchten wir Ihnen die wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Antibabypille vorstellen.
Hormonfreie Verhütungspillen
Eine der größten Entwicklungen in diesem Bereich ist die Einführung von hormonfreien Verhütungspillen. Hormonfreie Verhütungspillen und -methoden sind eine vielversprechende Option für Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel einnehmen möchten oder bei denen diese aufgrund von Nebenwirkungen nicht geeignet sind. Die hormonfreie Verhütungspille wirkt, indem sie Kupferionen oder andere chemische Verbindungen freisetzt, die die Beweglichkeit von Spermien hemmen und so eine Schwangerschaft verhindern.
Eine solche hormonfreie Verhütungsoption ist bereits auf dem Markt erhältlich. Es handelt sich dabei um einen biegsamen Ring aus medizinischem Silikon, der in die Vagina eingeführt wird und dort eine barriereartige Wirkung hat. Der Ring ist mit Kupfer beschichtet, um die Spermienbeweglichkeit zu hemmen. Der Ring kann bis zu zwei Jahre lang verwendet werden und bietet eine Wirksamkeit von etwa 86–97 % bei korrekter Anwendung.
Verhütungspillen mit neuen Hormonen und Dosierungsformen
Verhütungspillen mit neuen Hormonen und Dosierungsformen sind eine weitere vielversprechende Entwicklung im Bereich der Verhütung. Hier sind einige Beispiele für neue Hormone und Dosierungsformen, die auf dem Markt erhältlich sind oder in naher Zukunft erwartet werden:
Niedrig dosierte Verhütungspillen
Diese Pillen enthalten niedrigere Dosen von Hormonen als herkömmliche Verhütungspillen. Dadurch können sie die Nebenwirkungen von Hormonen wie z. B. Übelkeit, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen reduzieren. Beispiele für diese Art der Mikropillen sind die Maxim® Pille, Aristelle® oder Levomin®.
Langzeitverhütungspillen
Diese Pillen können länger wirken als herkömmliche Pillen und müssen daher seltener eingenommen werden. Ein Beispiel dafür ist die Verhütungspille Seasonale, die vier Perioden pro Jahr ermöglicht und somit die Anzahl der Monatszyklen reduziert.
Verhütungspille mit Drospirenon
Dies ist ein neues Hormon, das in einigen Verhütungspillen enthalten ist und möglicherweise weniger Nebenwirkungen als andere Hormone verursacht. Drospirenon hat auch eine leicht diuretische Wirkung, die bei Frauen mit Wassereinlagerungen in Verbindung mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) helfen kann.
Kombinierte Pillen aus Hormonen und nicht hormonelle Verbindungen
Kombinierte Verhütungspillen, die sowohl Hormone als auch nicht hormonelle Verbindungen enthalten, sind eine weitere interessante Entwicklung im Bereich der Verhütung. Diese Pillen können die Vorteile von Hormonen und nicht hormonellen Verbindungen kombinieren, um eine höhere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit zu erreichen.
Ein Beispiel für eine kombinierte Verhütungspille ist Yasminelle Plus, die Drospirenon und Ethinylestradiol (Hormone) sowie Levomefolatcalcium (nicht hormonelle Verbindung) enthält. Levomefolatcalcium ist eine Form von Folsäure, die den Mangel an Folsäure während der Einnahme von Hormonen ausgleichen kann. Diese Kombination kann das Risiko von Nebenwirkungen, wie z. B. Blutgerinnseln, verringern und gleichzeitig die Wirksamkeit der Verhütungspille erhöhen.
Nanotechnologie
Die Verwendung von Nanotechnologie in der Verhütungspille ist eine relativ neue und ganz besonders vielversprechende Entwicklung. Nanotechnologie kann dazu beitragen, die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Verhütungspille zu verbessern, indem sie die Freisetzung von Hormonen oder anderen Wirkstoffen in den Körper gezielt steuert.
Eine Möglichkeit, Nanotechnologie in der Verhütungspille einzusetzen, besteht darin, winzige Nanopartikel zu verwenden, um Hormone zu transportieren und zu liefern. Diese Nanopartikel können aus verschiedenen Materialien wie Lipiden, Polymeren oder Metallen hergestellt und können so gestaltet werden, dass sie den Wirkstoff gezielt an bestimmte Zellen oder Gewebe im Körper abgeben.
Eine andere Möglichkeit, Nanotechnologie in der Verhütungspille einzusetzen, besteht darin, winzige Sensoren oder Mikrochips in die Pille zu integrieren. Diese Sensoren können den Hormonspiegel im Körper messen und die Freisetzung des Wirkstoffs entsprechend anpassen. Dadurch kann eine präzisere Dosierung erreicht werden, was die Wirksamkeit der Verhütungspille erhöhen und das Risiko von Nebenwirkungen verringern kann.
Fazit
Insgesamt gibt es viele Erfolg versprechende Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Verhütungspille. Diese neuen Optionen werden Frauen mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten bei der Verhütung bieten und ihnen helfen, eine Methode zu finden, die am besten zu ihren Bedürfnissen und Vorlieben passt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch diese neuen Verhütungsmittel nicht für jeden geeignet sind und dass Frauen mit ihrem Arzt sprechen sollten, um die für sie am besten geeignete Verhütungsmethode zu finden.