Berlin (ots) –
„Ein geeintes Europa bedeutet nicht nur mehr politische Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand, sondern auch eine effektivere und innovativere Gesundheitsversorgung“, betont Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, anlässlich der Europawahlen am kommenden Sonntag. „Deutschland hat mit der Nationalen Pharmastrategie bereits gute Ansätze zur Stärkung des Produktions- und Innovationsstandortes vorgelegt. Dies muss auch auf europäische Ebene durchdringen. Die Patientinnen und Patienten in Europa werden es uns danken.“
„In Deutschland hat die Bundesregierung mit dem Medizinforschungsgesetz, das heute in erster Lesung im Bundestag diskutiert wird, die Weichen gestellt für die Stärkung des Forschungsstandortes“, so Joachimsen. „Kernpunkt sind einfachere Genehmigungsverfahren bei klinischen Prüfungen, die wir als BPI schon lange gefordert haben. Allerdings müssen jetzt auch noch die AMNOG-Leitplanken und der Kombinationsabschlag korrigiert beziehungsweise zurückgenommen werden. Ein starker Forschungsstandort Deutschland und eine sichere und vielfältige Versorgung sind für ganz Europa ein Gewinn.“
Für die pharmazeutische Industrie ist ein starkes Europa von besonderer Bedeutung. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) nennt fünf wesentliche Gründe, warum ein geeintes Europa für die Branche unverzichtbar ist:
1. Forschung und Innovation: Gemeinsame europäische Forschungsprojekte und Förderprogramme sind essenziell für den Fortschritt in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung. Durch die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg können wissenschaftliche Ressourcen und Expertise gebündelt werden. Dies führt zu schnelleren und effizienteren Innovationsprozessen, die letztlich den Patienten zugutekommen. Europäische Initiativen wie Horizon Europe bieten die notwendige finanzielle Unterstützung und schaffen Netzwerke für bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen.
2. Sicherstellung der Versorgung: Ein freier und integrierter Binnenmarkt ist entscheidend für die zuverlässige Versorgung mit Arzneimitteln in ganz Europa. Durch die Beseitigung von Handelsbarrieren und die Schaffung eines gemeinsamen Marktes wird sichergestellt, dass Medikamente schnell und effizient zu den Patienten gelangen. Dies ist besonders wichtig in Krisenzeiten, wie der COVID-19-Pandemie, wo eine reibungslose Versorgungskette Leben retten kann.
3. Regulatorische Harmonisierung: Einheitliche Standards und effiziente Verfahren innerhalb der EU erleichtern den Marktzugang für neue Medikamente und garantieren hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards in Europa. Durch die regulatorische Harmonisierung werden Doppelarbeit und ineffiziente Prozesse vermieden, was die Geschwindigkeit erhöht, mit der neue Therapien den Markt erreichen. Ein einheitliches und effizientes regulatorisches Umfeld schafft zudem Vertrauen bei den Verbrauchern und sichert die Qualität der Gesundheitsversorgung.
4. Wettbewerbsfähigkeit: Ein starkes, vereintes Europa ermöglicht es der pharmazeutischen Industrie, ihre globale Wettbewerbsfähigkeit zu wahren. Durch europäische Kooperationen und Synergien können Unternehmen ihre Stärken bündeln und innovative Lösungen entwickeln, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sind. Dies stärkt nicht nur den europäischen Pharmasektor, sondern auch die wirtschaftliche Position Europas insgesamt.
5. Nachhaltigkeit: Die gemeinsamen Anstrengungen der EU im Bereich Umwelt- und Klimaschutz fördern nachhaltige Produktions- und Lieferketten. Durch die Implementierung ökonomisch machbarer Umweltstandards und die Förderung nachhaltiger Praktiken in der Produktion von Arzneimitteln trägt Europa zur globalen Nachhaltigkeit bei.
„Der BPI ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, am Sonntag zu wählen“, so Joachimsen. „Die Europawahl bietet die Chance, unsere Stimme für ein starkes, vereintes und zukunftsorientiertes Europa abzugeben. Wir werden uns als die Stimme der gesamten Pharmaindustrie in Deutschland weiterhin für eine starke europäische Zusammenarbeit und ein gesundes, nachhaltiges und wettbewerbsfähiges Europa einsetzen.
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Quelle: ots